Raufutter und Heuersatzprodukte

Raufutter und Heuersatzprodukte

Die Basis einer ausgewogenen Ration

Raufutter für Pferde ist mit einem Anteil von 70% bis 100% die Basis jeder Pferdefütterung. Qualitativ hochwertiges Heu dient dem Pferd als hauptsächlicher Kalorienlieferant, bringt Rohfaser für den Darm in die Futterration und nicht zuletzt beschäftigt es das Tier auf gesunde und artgerechte Weise. Als Raufutterfresser ist es von seiner Verdauung und seinem Verhalten auf ausreichende Mengen an frischem Gras und Heu angewiesen. Ergänzend zum Kraftfutter und zusätzlich zum täglichen Weidegang sollte daher unbedingt ein hochwertiges Pferdeheu gefüttert werden. Die Ration sollte dabei grundsätzlich auf Alter, Gesundheitszustand, Haltungsart und Haltungszweck des Tieres angepasst sein.

Als Richtwert gelten etwa 2 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht.

Wird zu wenig Raufutter angeboten oder stimmt die Qualität nicht, kann dies viele Beschwerden verursachen. Mit Schimmelpilzen belastetes Heu oder verdorbene Silage können zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen. Viele Beschwerden wie Durchfall, Kolik, Magenprobleme oder häufiger Husten können mit qualitativ minderwertigem Heu in Verbindung stehen.

Gut gekaut ist halb verdaut – darum ist Raufutter so wichtig für unsere Pferde

Im Gegensatz zu den meisten Kraftfutterangeboten, wird Raufutter wie Heu, Gras, Heulage oder Luzerne deutlich intensiver gekaut. Das liegt vor allem an dem hohen Rohfaseranteil im Raufutter, der die Fresszeit verlängert und für ordentliches Einspeicheln des Futterbreis sorgt. Dieser Speichel ist wiederum in der Lage, die saure Magensäure zu neutralisieren, was der Entstehung von Magengeschwüren vorbeugen kann. Die enthaltenen Inhaltsststoffe dienen außerdem dem Erhalt einer gesunden Darmflora, da die Bakterien im Verdauungstrakt optimal versorgt werden. Neben einer verlängerten Fresszeit und dem besseren Einspeicheln, liefert eine ausgewogene Raufutterfütterung auch die notwendige Beschäftigung mit dem Futter, die Pferde in der Natur finden würde. In den kargen Steppen mussten sich Wildpferde gut 12-18 Stunden am Tag mit der Suche nach Futter befassen, anders als unsere heutigen domestizierten Pferde. Für eine artgerechte Haltung sollte also auch dieser Punkt unbedingt berücksichtigt werden.
Kann kein qualitativ hochwertiges Heu angeboten werden, weil die Heuernte nicht den gewünschten Ertrag gebracht hat oder es durch falsche Lagerung und unzureichende Trocknung zur Bildung von Schimmel gekommen ist, bieten Heucobs, Luzerne oder auch Maiscobs und Rübenschnitzel eine gute Ergänzung bis hin zu einem vollständigen Ersatz des Raufutters. Strukturreiches Futter kann dabei nicht nur Heu ersetzen, sondern sogar auch als Getreideersatz dienen. Als melassefreies Strukturfuttermittel mit wenig Stärke und Zucker eignet sich auch Grünhafer. Noch bevor die Pflanze Stärke in das Korn einlagern kann, wird Grünhafer schon kurz nach der Blüte geerntet. So kann den Pferden eine gesunde und schmackhafte Kraftfutteralternative mit einem geringen Stärkegehalt angeboten werden.

Wenn die Heuqualität zu wünschen übriglässt

Leider sieht man in vielen Ställen immer wieder, dass auch Heu minderwertiger Qualität gefüttert wird. Häufig zeigen sich die Besitzer wenig einsichtig. Dennoch gibt es unterschiedliche Möglichkeiten den Pferden trotzdem hochwertiges Raufutter anzubieten. Das staubfreie Alpenheu von Agrobs überzeugt mit gleichbleibend hoher Qualität und einer einzigartigen Zusammensetzung. Für unterwegs und auf Turnier eignet sich das Pre Alpin Compact von Agrobs oder die Haychunks von Pavo, um die Pferde artgerecht zu beschäftigen und Fresspausen zu verringern. In handliche kleine Ballen gepresst können diese Heuersatzprodukte einfach transportiert werden und dienen als gesunde Alternative gegen Langeweile. Lose Gräser- und Kräutermischungen wie zu Beispiel auch von Ludgers  gelten als vollwertiges Raufutter und bringen gleichbleibend hohe Qualität in die Ration.

Die Vorteile von Heuersatzprodukten wie zum Beispiel Heucobs liegen auf der Hand. Unabhängig vom Wetter kann das Gras zu einem beliebigen Schnittzeitpunkt geerntet werden. In der Weiterverarbeitung wird es dann schonend getrocknet und hygienisch aufgearbeitet. Die fertigen staubfreien Cobs enthalten dann häufig sogar mehr Proteine, Mineralien und Vitamine. Warmluft getrocknetes Gras kann eine die Entstehung von Schimmel verhindern. In Heucobs und anderen Raufutterprodukten besteht zudem keine Gefahr von Giftpflanzen wie Herbstzeitlose oder Johanniskreuzkraut.
Um Mykotoxine aus dem regulären Raufutter zu binden, können auch verschiedene Supplemente eingesetzt werden. Das Magnosorb von IWEST oder auch das Mytox von HBD Agrar können kurzzeitig helfen, um schwankende Heuqualitäten auszugleichen und Giftstoffe aus dem Futter zu binden. Langfristig gesehen sollte aber in jedem Fall eine Optimierung des Raufutters stattfinden. Nur mit hochwertigem Raufutter kann der Verdauungstrakt, die Atemwege und der gesamte Organismus der Pferde dauerhaft gesund erhalten werden.

Grascobs, Heucobs, Wiesencobs – die Alternative auch für ältere Pferde

Gerade ältere Pferde oder Tiere mit Zahnproblemen haben oft Probleme beim Kauen. Hier bieten Heucobs eine gute Möglichkeit, den Raufutterbedarf abzudecken. Vielfältige Gräser und Kräuter liefern wertvolle Vitamine und weitere Nährstoffe. Doch nicht nur alte Pferde, sondern auch Allergiker, die auf kleinste Schimmelanteile im Heu reagieren, finden in den staubfreien Heucobs eine gute Alternative mit gleichbleibend hoher Qualität. Es wird empfohlen, die Cobs vor dem Füttern leicht in Wasser einzuweichen. Um die Faserstruktur aber weitgehend zu erhalten und die Pferde damit zum Kauen anzuregen, müssen Heucobs allerdings anders als Mash nicht als Brei angeboten werden. Es genügt, wenn die Heucobs soweit aufgeweicht sind, dass man sie leicht mit den Fingern zerdrücken kann.

Gutes Heu oder Heuersatz ist auch für eine gesunde Darmflora wichtig. Bei alten Pferden, die schon über einen längeren Zeitraum Probleme mit der Verwertung von Raufutter hatten, kann es zudem sinnvoll sein eine Unterstützung für die Darmflora zu fütten, zum Beispiel in Form von Bierhefe.

Luzerne – die Königin unter den Futterpflanzen

Viele hochwertige Inhaltsstoffe rechtfertigen die Bezeichnung der Luzerne als „Königin unter den Futterpflanzen“. Luzerne enthält neben essentiellen Aminosäuren, einen hohen Anteil ß-Carotin auch besonders gut verfügbares Calcium. Das stellt vor allem für Pferde mit einer sehr getreidereichen Ration einen Vorteil dar, da so das Calcium-Phosphor Verhältnis ausgeglichen werden kann. Egal ob lose Luzerne oder auch Luzernepellets von Siglhorse oder Agrobs – in unserem Onlineshop gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Heuersatzprodukte. Auch die HippoSport® Luzernecobs überzeugen in Bio-Qualität als hochwertiger Eiweißlieferant nicht nur für Sport- und Zuchtpferde.