Der Erhaltungsbedarf beschreibt den Bedarf an Energie und Nährstoffen, um die Lebensfunktionen, Körpergewicht und Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.
Kleinere Pferde haben relativ gesehen einen größeren Erhaltungsbedarf als große Pferde, aufgrund ihrer relativ größeren Körperoberfläche. Das heißt, kleine Pferde benötigen pro kg Körpergewicht mehr Energie als große Pferde. Erst bei einer Temperatur von unter -15°C erhöht sich der Erhaltungsbedarf um 2,5% je °C.
Den Bedarf am wirklich wichtigen Nährstoffe für das Pferd, wie Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Wasser, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine können mit qualitativem Raufutter und einem Mineralfutter gut gedeckt werden. Hochwertiges Heu enthält ausreichend Kalorien, so dass ein Pferd bei Erhaltungsbedarf und auch noch bei leichter Arbeit problemlos alleine von gutem Heu und einer Ergänzung an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen (Mineralfutter) in ausreichender Menge leben kann. Auch die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie empfiehlt, wenigstens den Erhaltungsbedarf an Energie über das Heu bzw. gutes Futterstroh zu decken. Und zwar unabhängig von der Nutzung der Pferde. Bei einem 600 Kilogramm schweren Warmblut können das 15 Kilogramm pro Tag sein.
Eine grobe Formel zur Berechnung des Erhaltungsbedarf wird von Meyer und Coenen (2002) beschrieben:
- metabolisches Körpergewicht (E metabolic body mass, der stoffwechselaktive Anteil des Körpergewichts (Gewicht Pferd0,75)) x 0,6 Megajoule
Grundsätzlich lässt sich allerdings sagen, dass ein gutes Augenmaß immer mit in die endgültige Rationsplanung einbezogen werden sollte.
Kommen zum normalen Erhalt der natürlichen Stoffwechsel- und Lebensfunktionen weitere Umstände hinzu, die das Pferd Energie kosten, spricht man vom Leistungsbedarf.
Bekommt das Pferd langfristig zu viele Kalorien gefüttert, entwickelt sich Übergewicht.
