Rohfett (Rfe)

Alle in Äther löslichen Substanzen im Futtermittel werden unter dem Begriff Rohfett zusammengefasst. Hierzu zählen Fette, Wachse, Fettsäuren, Lipoide und alle fettlöslichen Vitamine. Jedoch können nur die eigentlichen Fette (Triglyceride, Fettsäuren und organische Säuren) vom tierischen Organismus zur Energiegewinnung verwendet werden.

  • Fette bestehen aus Glycerin und Fettsäuren, spielen aber eher eine untergeordnete Rolle in der Pferdefütterung.
    Als essentielle Fettsäuren werden die Fettsäuren bezeichnet, die nicht vom Pferd selbst synthetisiert werden können und deshalb über die Nahrung aufgenommen werden müssen.
  • Bei gesättigten Fettsäuren sind die Kohlenstoffatome über Einfachbindungen mit einander verbunden. Bei ungesättigten Fettsäuren findet man eine oder mehrere Doppelbindungen. Je mehr ungesättigte Fettsäuren ein Fett enthält, desto niedriger ist der Schmelzpunkt des Fettes und desto höher die Verdaulichkeit. Das „Omega“ sagt aus, am wievielten Kohlenstoffatom vom Methylende die erste Doppelbindung der gesättigten Fettsäure anhängt (Omega-3-Fettsäure → 3. Kohlenstoffatom, Omega-6-Fettsäure → 6. Kohlenstoffatom). Jedes Fett enthält unterschiedlich hohe Anteile an den jeweiligen Fettsäuren.
  • Ungesättigten Fettsäuren werden außerdem diätetische Wirkungen nachgesagt. Sie unterstützen eine gesunde Haut und sorgen für glänzendes Fell. Omega-3-Fettsäuren, aus beispielsweise Leinöl, stärken die Verdauung und zeigen eine entzündungshemmende Wirkung. Reiskeimöl fördert den Muskelaufbau und das Herz-Kreislauf-System.
  • Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen die Vitamine A, D, E und K.

Bei der Fütterung von Hochleistungspferden werden Fette als protein- und stärkearmer Energielieferant eingesetzt. Fette können in Mischfutter zur Staubbindung eingebracht oder in Form von Öl direkt über das Krippenfutter gegeben werden. Die Akzeptanz von Fetten ist bei Pferden sehr unterschiedlich.

Die Fettverdauung findet im Dünndarm statt. Hier wird das Fett durch die Gallensäure emulgiert und dann durch Lipasen in Fettsäuren und Monoglyceride gespalten, welche über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden. Jedoch ist die Enzymtätigkeit der Lipase aus dem Bauchspeichel nur begrenzt, weshalb nicht mehr als 1g Fett pro 1 kg Körpergewicht und Tag gefüttert werden sollte. Auch sollten die Fettmengen bestenfalls verteilt auf mehrere Mahlzeiten über den Tag gefüttert werden, da die Verdauungssäfte der Fettverdauung kontinuierlich in geringen Mengen in das Darmlumen einfließen.
Zu große Mengen Öl können die Mikroorganismenaktivität der Raufutterverdauung einschränken.

HippoSport GmbH

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