Koppen

Das Koppen stellt wie auch das Weben eine Stereotypie dar. Dies ist eine vom Pferd wiederholte Handlung ohne Funktion. Durch Anspannen der unteren Halsmuskulatur öffnet sich der Schlundkopf des Pferdes und Luft kann in den Schlund eintreten. Dabei entsteht ein Geräusch, das dem Rülpsen des Menschen ähnelt. Ob das Pferd dabei Luft schluckt oder nicht ist umstritten.

Man unterscheidet Aufsetzkopper und Freikopper. Der Aufsetzkopper sucht sich einen Gegenstand auf dem er seine oberen Schneidezähne zum Koppen aufsetzt oder sogar in den Gegenstand beißt. Der Freikopper koppt auch ohne Gegenstand zum Aufsetzen.

Folgen des Koppens sind die Ausbildung einer stärkeren Halsmuskulatur und bei Aufsetzkoppern ein Abnutzen der Schneidezähne.

Die Ursachen für das Koppen finden sich meist in schlechten Haltungsbedingungen. Kein oder zu wenig Sozialkontakt zu Artgenossen, wenig freie Bewegung, dadurch entstehende Langeweile, zu lange Fütterungspausen, die Fütterung von zu viel Kraftfutter und zu wenig Raufutter stressen das Pferd extrem. Auch sind oft traumatische Erlebnisse aus der Kindheit, wie ein zu schnelles Absetzen von der Mutter oder eine Ausbildung die das Pferd überfordert, der Auslöser des Koppens.

Beim Koppen werden Endorphine, das sind Glückshormone, freigesetzt. Das Koppen stellt somit ein beruhigendes Stressventil für das Pferd dar. Kopperriemen oder auch die Entfernung der zum Koppen benötigten Halsmuskeln unterdrücken zwar das Koppen, stressen das Pferd so aber noch mehr und verstärken damit eigentlich nur die Ursache. Auch eine Bestrafung für das Koppen festigt das Verhalten nur mehr.
Koppen scheint die Speichelproduktion anzuregen. Pferde mit Magengeschwüren zeigen deshalb auch oft diese Verhaltungsstörung, da der Speichel die Magensäure puffert. Magengeschwüre entstehen, wie auch das Koppen, aus einer unzureichenden Fütterung von Raufutter, zu viel Kraftfutter, zu langem Fresspausen und Stress. Bei Koppern empfiehlt es sich deshalb auf Verdacht den Magen zu behandeln. Wenn daraufhin das Koppen nachlässt, werden Magengeschwüre vorhanden sein, welche behandelt werden müssen.

Begleitend dazu müssen jedoch auch die Ursachen für die Magengeschwüre und das Koppen beseitigt werden. Es ist stets auf ausreichend, besten falls ad libitum, Raufutter (mindestens 1,5-2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht und Tag), Kraftfutter auf möglichst viele kleine Mahlzeiten verteilt und kurze Fresspausen (nicht länger als 6 Stunden) zu achten. Jedes Pferd sollte die Möglichkeit zu Sozialkontakten mit anderen Pferden und ausreichend freie Bewegung über mehrere Stunden am Tag auf der Koppel haben. Für Pferde mit Verhaltensstörungen sollte die Gruppenhaltung in einem Offenstall mit ausreichend Platz in Betracht gezogen werden. Das Anreiten junger Pferde sollte schonend angegangen und Stresssituationen vermieden werden.

Auch wenn die Ursachen für das Koppen beseitigt wurden und das Pferd in einer artgerechten Haltung lebt, kann es sein, dass es das Koppen nie ganz ablegen wird. Verhaltensstörungen bleiben oft ein Leben lang.
Das Märchen, Pferde schauen sich das Koppen bei anderen koppenden Pferden ab, ist falsch. Wahrscheinlicher ist, dass die Pferde unter den gleichen, schlechten Haltungsbedingungen gehalten werden, und deshalb beginnen zu koppen.

HippoSport GmbH

Fünf Sterne für Ihr Pferd - das ist unser Motto! Seit mehr als 25 Jahren kümmern wir uns um die Fütterung und Pflege von Pferden und bieten dafür ein großes Sortiment an verschiedenen Futtermitteln. Wir finden etwas passendes für jedes Pferd!