Bei einem Kreuzverschlag handelt es sich um eine Muskelerkrankung des Rückens. Es liegt eine Stoffwechselstörung der Muskulatur vor.
Die vom Pferd aufgenommene Energie in Form von Kohlenhydraten wird in Form von Glykogen im Muskel als Energiespeicher eingelagert. Bei den betroffenen Pferden ist zu viel Glykogen im Muskel vorhanden, wodurch nicht genug Sauerstoff zum Abtransport von Abbauprodukten wie Laktat bereit steht. So kommt es zur Übersäuerung im Muskel, was bis zur Zerstörung von Muskelzellen führen kann.
Kreuzverschläge treten meist ganz plötzlich nach einer körperlichen Belastung, mit vorangegangener Ruhepause auf. Die betroffenen Pferde haben starke Schmerzen, schwitzen, zittern, wollen sich nicht mehr bewegen und gehen in die Sägebockhaltung. Die Rücken- und Kruppenmuskulatur verhärtet sich. In schweren Fällen versucht sich das Pferd hinzulegen und zeigt kolikartige Symptome.
Nach einem Kreuzverschlag färbt sich der Harn des Pferdes braun-rot, da mit ihm das Myoglobin, welches für die Sauerstoffspeicherung in der Muskulatur verantwortlich ist, ausgeschieden wird.
Beim Auftreten eines Kreuzverschlags sollte die Belastung sofort eingestellt werden und ein Tierarzt hinzugezogen werden. Die Muskulatur sollte gewärmt werden. Es können Selen, Vitamin E und Elektrolyte zu geführt werden.
Pferde die zu Kreuzverschlägen neigen sollten wenig oder stärke- und zuckerreduziertes Krippenfutter bekommen, lange aufgewärmt werden vor Belastungen und viel Auslauf haben.
