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Zahnprobleme beim Pferd – EOTRH verstehen, erkennen und vorbeugen

Zahnprobleme
CineLens2024/peopleimages.com / Adobe Stock

Das Maul ist ein zentraler Ort für Wohlbefinden und Gesundheit. Zahn- und oder Zahnfleischprobleme bei Pferden sind weit verbreitet und können erhebliche Schmerzen und Verhaltensauffälligkeiten verursachen. Nicht selten verläuft selbst die tückische Erkrankung EOTRH (Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis) lange unbemerkt, da Pferde sehr schmerzresistent sind und sich die Veränderungen schleichend entwickeln. In diesem Text erfährst du, was EOTRH ist, welche Symptome auftreten, wie die Diagnose gestellt wird und was du tun kannst, um rechtzeitig deinen geliebten Vierbeiner zu unterstützen.

Zahnprobleme beim Pferd: Ein oft unterschätztes Leiden

Zahnprobleme sind bei Pferden weiter verbreitet, als viele Halter vermuten. Oft bleiben sie lange unentdeckt, weil die Symptome unspezifisch oder subtil sind – dabei verursachen sie für das Tier nicht nur Schmerzen, sondern können auch zu deutlich verlangsamter Heuaufnahme, Gewichtsverlust, Verweigerung der Trense, Rittigkeitsproblemen oder Verhaltensänderungen führen. Eine besondere Form der Zahnerkrankung, die zunehmend Aufmerksamkeit erhält, ist EOTRH (Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis).

Was ist EOTRH?

EOTRH ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Schneidezähne, teilweise auch der Eckzähne und in Einzelfällen der Backenzähne. Die Krankheit tritt meist bei Pferden ab einem Alter von ca. 15 Jahren auf. Typisch ist ein gleichzeitiger Abbau (Resorption) von Zahnsubstanz durch körpereigene Zellen (Odontoklasten) und eine unnatürliche Verdickung (Hyperzementose) an den Zahnwurzeln der Schneidezähne. Die Ursache ist bislang nicht eindeutig geklärt, vermutet wird ein Zusammenhang mit chronischen Entzündungen oder hormonellen Veränderungen.

Erfahrungen aus der Praxis

In meinem Praxisalltag beobachtete ich oft in Zusammenhang mit Veränderungen an Zähnen oder Zahnfleisch einen unangenehmen Maulgeruch und eine hohe Schmerzempfindlichkeit bei Berührung am Zahnfleisch. Die Pferde lassen sich ungern die Lippen heben. Der deutlich wahrnehmbare Maulgeruch ist weniger auf Futterrückstände, sondern auf eine zu hohe Erregerlast im Maul zurückzuführen. Außerdem fiel mir oft in Zusammenhang mit Zahnproblemen eine Überlastung der körpereigenen Ausleitungsprozesse auf sowie Hinweise auf eine Belastung von Leber und Niere.

Warnsignale erkennen – und richtig reagieren

Nicht nur offensichtliche Zahnschmerzen sollten Dich hellhörig machen. Auch kleine Veränderungen können ein Hinweis auf Probleme im Maul sein:

  • Unlust beim Fressen, vor allem bei hartem Futter oder sogar Heu
  • Vermehrte Speichelbildung, Kaugeräusche oder „Bröseln“ beim Fressen
  • Abwehrverhalten beim Aufzäumen oder Reiten
  • Headshaking, Kopf- und/oder Ohrenscheu
  • Geruch aus dem Maul
  • Sichtbare Veränderungen an den Schneidezähnen (Verfärbungen, Verdickungen an den Zahnwurzeln, Lockerung, Zahnfleischentzündungen)

Selbsttest bei Deinem Pferd: Der “Karottentest”

Eine ganze Karotte anbieten, sodass das Pferd sie mit den Schneidezähnen abbeißen soll. Beißt Dein Pferd einmal kräftig zu oder nicht? Bricht Dein Pferd die Möhre ungewöhnlich ab oder speichelt sie sogar übermäßig ein? Dann kann das ein frühes Zeichen sein, dass Zähne oder Maul empfindlich sind.
Dieser einfache Test ist keine Diagnose – aber ein nützliches Warnsignal!

Diagnose und Therapie

Die Diagnose wird durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und Röntgendiagnostik gestellt.

Die einzige derzeit wirklich wirksame Behandlung besteht in der Extraktion (Entfernung) der betroffenen Schneidezähne. Auch wenn dies zunächst drastisch klingt, berichten viele Pferdebesitzer über eine deutliche Verbesserung des Wohlbefindens nach dem Eingriff. Pferde kommen auch ohne Schneidezähne gut zurecht – sie rupfen Gras mit den Lippen und erhalten nötige Nährstoffe über angepasstes Futter.

Frühzeitiges Handeln und Verantwortung übernehmen

Zahnerkrankungen wie EOTRH können nicht vollständig verhindert werden. Ein spezialisierter Pferdedentist oder Pferdezahnarzt sollte regelmäßig die Zähne kontrollieren. Er kann frühzeitig Veränderungen erkennen.

Im Alltag das Fressverhalten beobachten und Veränderungen nicht ignorieren. Achte auf eine ausgewogene, altersgerechte Fütterung und artgerechte Haltung, um chronische Entzündungen im Organismus sowie (Dauer)-Stress zu vermeiden.

Integriere die Maulhygiene in den Alltag wie das Putzen: 2-3 mal pro Woche riechen und das Zahnfleisch fühlen. Denn bei Maulgeruch ist das Milieu im Maul verändert. Es steigt die Gefahr für eine hohe Keimbelastung: Futterreste, Speichel, Wärme und Feuchtigkeit sind Bedingungen für ein erhöhtes Risiko für Bakterien und Pilze. Unterstütze Dein Pferd hier frühzeitig.

Heute ist ein guter Tag mit der Maul-Hygiene zu starten

Mit dem neuen BÄRALIS Maulhygiene-Spray kannst du selbst handeln – einfach und effektiv:

  • zur Reduktion der Erreger kurweise z. B. 3 Wochen 1x tgl., danach 1-2 x pro Woche
  • zur Reduktion der Erreger vor und nach dem Zahnarzttermin z.B. 5 Tage vor und nach der Zahnbehandlung
  • Pferd: zur Reduktion der Erreger „Intensiv“ z.B. Maulgeruch oder auffälligem Karottentest: 2-4 Wochen 2x tgl., danach 2-4 Wochen 1x tgl. UND: Zusätzlich den Pferdedentisten/Pferdezahnarzt kontaktieren.

Erfahrungsbericht: Wallach mit Maulgeruch

Ein 24-jähriger Wallach mit sichtbaren Veränderungen im Bereich der Schneidezähne. Die Zähne werden routinemäßig durch den Tierarzt versorgt. Er wurde mir vorgestellt, als er die Trense nicht mehr annahm und die Aufnahme von Heu verweigerte.
Der Besitzer startete direkt mit der Maulhygiene „Intensiv“ zur Reduktion der Erreger im Maul (2 Wochen 2x täglich, danach 1x täglich Anwendung des BÄRALIS Maulhygiene-Sprays). Nach 4 Wochen war nicht nur der Maulgeruch deutlich weniger. Der behandelnde Tierarzt wurde zudem informiert.

Zahnprobleme beim Pferd - EOTRH zu Beginn

©Susan Bär

Zu Beginn:

  • Intensiver Maulgeruch
  • Starke Berührungsempfindlichkeit am Zahnfleisch
  • Deutliche Zubildungen an den Schneidezähnen
  • Trensen war nicht möglich
  • Das Pferd hat kaum noch Heu gefressen
Zahnprobleme beim Pferd - EOTRH nach 4 Wochen

©Susan Bär

Nach 4 Wochen:

  • Maulgeruch kaum noch wahrnehmbar
  • Kaum noch berührungsempfindlich
  • Zubildungen gingen zurück
  • Trensen problemlos möglich
  • Heufressen fiel im deutlich leichter

Hinweis: Die Anwendung des BÄRALIS Maulhygiene-Spray ersetzt nicht die Behandlung und regelmäßige Kontrolle durch einen Zahnspezialisten. Das BÄRALIS Maulhygiene-Spray kommt ausschließlich zur Reduktion der Erreger zum Einsatz. Es ersetzt keine notwendigen tierärztlichen Therapien.

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

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Moderne Wundversogung – Susanne Bär klärt auf

Zur Person

Susan Bär ist Tierheilpraktikerin und Pferdeosteopathin im oberschwäbischen Maselheim. Sie ist energetische Wundtherapeutin für Pferde. Sie unterstützt Pferdebesitzer mit dem modernen Wundmanagement von Wundheilungsproblemen, hinzu beschleunigter Wundheilung zu kommen, stets im Einklang mit der Natur. www.susan-baer.de. Ihr Wissen gibt sie in Seminaren weiter.

BÄRALIS

BÄRALIS bietet moderne Desinfektions- und Pflegeprodukte für Pferde und Kleintiere. Ergänzt wird das Sortiment durch Verbandsmaterial und Futterzusätze.