3.5. Magenaufgasung

Definition

Eine Aufgasung beschreibt die Aufblähung von Magen oder Darmabschnitten, aufgrund einer übermäßigen Gasbildung. Im Rahmen einer Gaskolik führt die Tympanie zu einer schmerzhaften Überdehnung der Magenwand, welche im schlimmsten Fall zu einer Magenruptur führen kann. Unterschieden werden primäre und sekundäre Meteorismen. Dabei entsteht ein primärer Meteorismus in der Regel ernährungsbedingt. Sekundäre Meteorismen entwickeln sich im Zuge eines Darmverschlusses. (BECKER et al. 2017)

Entstehung und Ursachen

Im Magen führen hauptsächlich große Krippenfuttermengen, nicht abgelagertes Heu, verdorbenes, schimmliges oder gefrorenes Futter zu Fehlgärungen. Frisches Grünfutter, wie Gras, welches gemäht und im Anschluss verfüttert wird, kann nach wenigen Stunden eine hohe mikrobielle Aktivität aufweisen. Da im drüsenlosen Teil des Magens keine Einsaftung der Nahrung mit dem sauren Magensaft stattfindet, können sich hier Mikroorganismen und Keime ungehindert vermehren, was die Bildung von Gas zur Folge hat. Darüber hinaus fördern hohe Hefegehalte im Futter die Gasbildung im Magen, da Hefen eine Resistenz gegenüber dem sauren Magensaft aufweisen. So kann auch die Fütterung zu lange geöffneter, gekippter Heulage ursächlich für einen Meteorismus sein. Futtermittel mit einem hohen Anteil an Klebereiweiß, wie Weizen oder Roggen, verkleistern im Magen des Pferdes. Der Magensaft kann den verkleisterten Futterbrei nur bedingt durchsaften, sodass die mikrobielle Aktivität im Nahrungsbrei, und damit die Gasbildung ungehindert steigen können. (MEYER und COENEN 2014)

Symptome

Je nach Schweregrad der Aufgasung zeigt das Pferd milde bis heftige Koliksymptome. Durch die Umfangsvermehrung des aufgeblähten Magen- und/oder Darmabschnitts kommt Druck durch den Bauchraum auf das Zwerchfell, sodass die Atemfrequenz und auch der Puls steigen. In hochgradigen Meteorismus-Fällen kann das Pferd gar unter Atemnot und einem Schock leiden. (BECKER et al. 2017) In schweren Fällen kann der überdehnte Magen ruptieren (GERBER et al. 2016).