4.5.3. Kolitis / Equine Typhlokolitis

Definition

Die Kolitis, auch unter den Namen Equine Typhlokolitis oder Colitis X bekannt, ist eine Entzündung der Darmschleimhaut des Zäkums und/oder des Kolons (BECKER et al. 2017).

Entstehung und Ursachen

Als begünstigender Faktor zur Entstehung einer Typhlokolitis steht vor allem Stress jeder Art im Mittelpunkt. Dieser kann ein Parasitenbefall durch kleine Strongyliden, ein Transport, eine Hospitalisierung, eine Kolik, eine Operation oder ein abrupter Futterwechsel oder –entzug sein. Ursächlich für eine Kolitis können Salmonellen und Clostridien sein. (BECKER et al. 2017)

Weiter werden hohe Dosen Phenylbutazon, orale Antibiotikagaben und schwere Dysbiosen der Darmflora als auslösende Faktoren einer Kolitis beschrieben (GERBER et al. 2016).

Die durch die Mikroorganismen entstehenden Endotoxine führen zu entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut und deren Blutgefäße, sodass ein lokales Ödem in der Schleimhaut entsteht (VIDOVIĆ 1997). Im fortgeschrittenen Stadium kann die Gewebezerstörung die gesamte Darmwand erfassen (BECKER et al. 2017). Die Sekretion in das Darmlumen steigt, während die Resorption von Wasser und Elektrolyten aus dem Darminhalt sinkt. Die Darmmotorik ist reduziert und kommt schlussendlich zum Erliegen, sodass der flüssige Darminhalt mit den enthaltenen Endotoxinen nicht weiter transportiert und ausgeschieden wird, sondern im Darm verweilt. (BECKER et al. 2017) Da die Schleimhautbarriere des Darms durch eine Kolitis geschädigt wird, können die Endotoxine vom Körper absorbiert und über die Blutbahn im Körper verteilt werden (VIDOVIĆ 1997). Die Endotoxämie führt schnell zu einem Schockzustand der in über 70% der Fälle tödlich endet (BECKER et al. 2017).

Symptome

Therapieunterstützende Fütterungsmaßnahmen

Die diätetische Fütterung nach einer überstandenen akuten Phase der Kolitis sollte aus präzäkal gut verdaulichen Futtermitteln und kleinen Raufuttermengen bestehen. Die Ration sollte durch Vitamine und Spurenelemente ergänzt werden, um die Regeneration der Darmschleimhaut zu gewährleisten. (BECKER et al. 2017)