4.3.2. Blinddarmobstipation

Definition

Obstipationen zählen zu den häufigsten auftretenden Erkrankungen im Zäkum. Unterschieden wird eine akute, meist fütterungsbedingte Blinddarmobstipation, welche sich nach wenigen Tagen auflöst, und einer chronisch-rezidivierenden Form, welche sich aus einer akuten Obstipation entwickeln kann. (BECKER et al. 2017) Im Folgenden wird lediglich auf die akute, ernährungsbedingte Form eingegangen.

Entstehung und Ursachen

Akute Zäkumobstipationen entwickeln sich meist aufgrund von kurz gehäckseltem Heu und Stroh, mit einer Länge von unter 2-3cm. Auch die Aufnahme von sehr kurzem Gras oder Heucobs, welche aus gepressten Heuhäckseln oder Grünmehlen bestehen, kann zu Obstipationen im Zäkum führen. (MEYER und COENEN 2014) Aus den grobfaserigen Bestandteilen entstehen Anschoppungen im Blinddarm (GERBER et al. 2016), hinter denen sich immer mehr fester Nahrungsbrei ansammelt, bis es letztendlich zu einem Darmverschluss kommt (BECKER et al. 2017). Es besteht die Gefahr einer Darmruptur (GERBER et al. 2016).

Symptome

Blinddarmobstipationen verlaufen in den meisten Fällen mit milden Kolikanzeichen. Die Futteraufnahme ist reduziert. Kommt es zum vollständigen Verschluss des Darmrohrs, wird die Kolik heftiger. Je nach Grad und Dauer der Verstopfung wird nur wenig bis gar kein Kot abgesetzt. (BECKER et al. 2017)

Therapieunterstützende Fütterungsmaßnahmen

Erkrankte Pferde sollten keine Nahrung mehr aufnehmen können. Lediglich sehr geringe Mengen, in Form einer Hand Raufutter, können mehrmals täglich angeboten werden. Wasser sollte jedoch dauerhaft frei zur Verfügung stehen. Die Gabe von Leinsamenschleim kann unterstützend wirken. (GERBER et al. 2016)

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