Das Gras zur Silageproduktion wird zu einem etwas früheren Zeitpunkt wie für die Heuproduktion geschnitten. Das gemähte Gras wird 1 – 2 Tage angewelkt, bis das Material einen Trockensubstanzanteil von 35-45% aufweist. Danach wird die Silage verdichtet und unter Luftabschluss eingelagert. Mikroorganismen verbrauchen den Restsauerstoff und bilden organische Säuren, wodurch der Konservierungseffekt entsteht.
Die Nährstoffverluste und die Staubentwicklung bei der Fütterung sind bei der Silage geringer als bei der Heugewinnung. Daher ist die Silagefütterung bei Pferden mit Atemwegserkrankungen beliebt. Auch die Lagerung von Silageballen ist unkompliziert, da diese im Freien gelagert werden können.
Jedoch birgt die Silagefütterung auch einige Nachteile. Ein angebrochener Ballen muss zügig (innerhalb von 2 Tagen) verfüttert werden, da ansonsten aufgrund des Sauerstoffs in der Luft die Nachgärung einsetzt. Auch muss bei der Verfütterung von Silage ist auf gute hygienische Qualität geachtet werden. Unsachgemäße Gärprozesse, Saustoffeintritt oder Verunreinigungen können schnell Schimmelbildung zur Folge haben. Fehlgärungen oder eine zu langsame Silierung können zu einer vermehrten Histaminbildung durch die Mikroorganismen führen. Das Histamin muss von der Pferdeleber abgebaut werden und belastet diese auf Dauer schwer. Folgen können Störungen des Immunsystems und des Hormonhaushalts, sowie allergische Reaktionen, die sich in Form von angelaufenen Beinen, Koliken und Durchfall äußern, sein. Verunreinigungen durch Tierkadaver können Botulismus auslösen.
Eine gute Silage, die ordnungsgemäß hergestellt wurde, kann durchaus an Pferde verfüttert werden. Es muss jedoch aufgrund des höheren Wassergehalts (55- 65%) mehr Silage gefüttert werden als bei der Fütterung von Heu (Wassergehalt 12%). Bei manchen Pferden treten bei Silagefütterung Probleme wie Koliken, Durchfall und Kotwasser auf. Bei diesen Pferden sollte auf die Silagefütterung verzichtet werden und besser ein qualitativ hochwertiges Heu zum Einsatz kommen.
Häufiger als Silage wird in der Pferdefütterung jedoch die Heulage eingesetzt.
