So gelingt die Nachzucht – Fütterungsempfehlungen für Fohlen, Absetzer und Jährlinge

Fohlen-Absetzer-Weide

Die ersten Lebenswochen bzw. –monate sind entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung zu einem gesunden Freizeit- oder Sportpartner. Haltungs- und Fütterungsfehler in dieser Zeit können schwerwiegende Folgen in späteren Jahren nach sich ziehen. Aus diesem Grund sollte ein besonderes Augenmerk auf die korrekte Haltung sowie die bedarfsgerechte Fütterung von Saug- und Absatzfohlen sowie sich im Wachstum befindlichen Pferden gelegt werden.

Saugfohlen

Bei neugeborenen Fohlen ist die Versorgung mit Kolostrum in den ersten 4 Lebensstunden besonders wichtig. Diese sogenannte Biest-Milch zeichnet sich, anders als die reife Milch, durch einen hohen Eiweißgehalt aus. Die enthaltenen Antikörper (überwiegend γ-Globuline) können in den ersten beiden Lebenswochen die Darmwand des Fohlens passieren und dieses so vor Umweltkeimen schützen (passive Immunisierung). Die zeitnahe Aufnahme des Kolostrums durch das Neugeborene sollte also überwacht und notfalls mittels Kolostrum-Ersatzprodukten (z.B. im PAVO Futter S.O.S. KIT enthalten) sichergestellt werden. Erst nach einigen Tagen ist das Neugeborene dann in der Lage selbst Antikörper gegen Bakterien und Toxine zu produzieren.

Während in den ersten Lebenswochen die Muttermilch als alleinige Nährstoffquelle zur Bedarfsdeckung ausreicht, ist nach etwa 1-2 Monaten (abhängig von der Milchproduktion der Stute und dem Entwicklungszustand des Fohlens) mit einer Beifütterung von geeigneten mineralisierten Kraftfuttermischungen für Fohlen (z.B. PAVO Futter PODO START für Fohlen) zu beginnen. Heu bzw. Weidegras sollte hingegen bestenfalls von Anfang an zur freien Verfügung stehen, um ein spielerisches Kennenlernen von festem Futter zu ermöglichen. Während des Wachstums ist eine bedarfsdeckende Rationsgestaltung hinsichtlich Energie- und Proteingehalt sowie Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen besonders wichtig, um eine altersgemäße Entwicklung des Fohlens zu ermöglichen.

Absetzer & Jährlinge

Nach dem Absetzen im Alter von rund 6 Monaten kommt es häufig zu einem Mangel an hochwertigem Eiweiß, welches zuvor über die Muttermilch aufgenommen wurde und für die Entwicklung der Muskulatur sowie des Bewegungsapparates von zentraler Bedeutung ist. Hier kann beispielsweise mit einem geeigneten Ergänzungsfutter der Bedarf an essentiellen Aminosäuren sowie B-Vitaminen gedeckt und so möglichen Entwicklungsstörungen vorgebeugt werden. Während des zweiten Lebenshalbjahres, sowie im Jährlingsalter, sollte aufgrund des intensiven Wachstums vor allem auf eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß, Lysin, Mengen- und Spurenelementen sowie Vitaminen geachtet werden. Aufgrund des engen Ca:P-Verhältnisses sowie den oft geringen Gehalten an Natrium, Kupfer, Selen und Zink im Weidegras sowie im Heu sollten daher entweder ein Mineralfutter für Fohlen und Jungpferde oder aber mineralisierte Kraftfuttermischungen (z.B. PAVO Futter PODO GROW oder MARSTALL Futter FOHLENMÜSLI) zugefüttert werden. So können mögliche Störungen der Skelettentwicklung aufgrund eines Mangels an Kalzium, Phosphor, Kupfer, Mangan oder Vitamin D verhindert werden. Das in Jungpferderationen meist enthaltene Vitamin A kann zudem die Abwehrkräfte verbessern. Auch bei Einsatz von Fertigmischungen für Fohlen bzw. Jungpferde sollte der Versorgungszustand des Tieres dennoch regelmäßig überprüft und der Energiegehalt der Ration gemäß Nutzungsrichtung, Umgebungstemperaturen und Bewegungsmöglichkeiten des Fohlens angepasst werden. So kann eine hohe Energiezufuhr bei gleichzeitig geringen Eiweißmengen beispielsweise schnell zu Verfettung führen, welche aufgrund der negativen Auswirkungen auf die Skelettentwicklung möglichst vermieden werden sollte. Wegen des hohen Energiebedarfs während der Wachstumsphasen sollten die Absetzer und Jährlinge aber auch nicht unterernährt sein, um das jeweilige Wachstumspotential bestmöglich ausschöpfen zu können. Hier gilt es also das optimale Maß zwischen „zu dünn“ und „zu dick“ zu finden. Bei der häufig verbreiteten Weidehaltung im Sommer sollte daher eine überhöhte Aufnahme von energie- und proteinreichem Gras beispielsweise durch Portionieren der Fläche verhindert werden. Auf stark genutzten Weiden, in trockenen Jahren oder bei schlechten Grasqualitäten kann hingegen auch eine Zugabe von energiereichem Kraftfutter oder geeigneten proteinreichen Ergänzungsfuttern notwendig sein. Änderungen in der Ration (z.B. beim Anweiden im Frühjahr oder bei Aufstallung im Herbst) sollten dabei immer möglichst langsam und schonend erfolgen, so dass potentielle Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates aufgrund von abrupten Wachstumsdepressionen bzw. plötzlichen Wachstumsschüben vermieden werden können.

HippoSport GmbH

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