Schwarzkümmelöl und Schwarzkümmelsamen für Pferde

Schwarzkümmelöl und Schwarzkümmelsamen für Pferde

Was ist der Unterschied zwischen Schwarzkümmelöl, -samen und -pellets?

Am bekanntesten ist Schwarzkümmelöl. Es wird aus den Samen der Schwarzkümmelpflanze gepresst. Was dabei von den Samen übrig bleibt ist der sogenannte Presskuchen. Dieser Rest ist meist als Pellet geformt und wird auch als Schwarzkümmelkuchen oder Schwarzkümmelsticks bezeichnet. Schwarzkümmelpellets enthalten also deutlich weniger Öl. Daher sind sie oft deutlich günstiger als ganze Schwarzkümmelsamen. Sie enthalten aber weniger von den wertvollen Inhaltsstoffen und die Fütterungsempfehlung für Pferde ist entsprechend höher. Die Ersparnis ist daher bei den Schwarzkümmelsticks gar nicht so hoch, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Wie füttert man Schwarzkümmelsamen?

Ganze Schwarzkümmelsamen können dem Pferd einfach zusammen mit dem Kraftfutter gefüttert werden. Es ist nicht nötig, die Samen einzuweichen oder aufquellen zu lassen.

Auch Schwarzkümmelöl wird am besten mit Müsli oder Pellets vermischt gefüttert. Da die Dosierung ziemlich gering ist, zeigt die Erfahrung, dass das Öl vom Futter meist gut aufgenommen wird. Die Pferde fressen es zusammen mit dem Kraftfutter. Ein Großpferd bekommt täglich etwa 20 ml Schwarzkümmelöl.

Ein Vorteil von Schwarzkümmelpellets ist, dass man sie direkt aus der Hand füttern kann. Gerade für Pferde, die kein Kraftfutter bekommen sind die Sticks eine gute Möglichkeit, doch Schwarzkümmel zu geben. Wenn das Pferd den würzigen Geschmack des Schwarzkümmels gerne mag, sind die Sticks auch als getreidefreier Leckerli-Ersatz geeignet. Der geringere Ölgehalt muss über die höhere Fütterungsmenge ausgeglichen werden um die gleiche Wirkung zu erzielen. Selbstverständlich sind reine Schwarzkümmelpellets getreidefrei.

Was macht Schwarzkümmelöl so besonders für die Pferdefütterung?

Jedes Öl hat ein anderes Spektrum an Fettsäuren, aus denen es zusammengesetzt ist. Verschiedene Fettsäuren haben unterschiedliche Wirkungen im Organismus. Im Öl des Schwarzkümmels sind hauptsächlich Omega 6 Fettsäuren enthalten. Das ist eine Gruppe ungesättigter Fettsäuren, die bereits in kleinen Mengen eine Wirkung auf Immunsystem, Fell, Haut und Atemwege des Pferds haben können.

Den größten Anteil im Schwarzkümmelöl hat die Linolsäure. Dabei handelt es sich um eine Omega-6 Fettsäure. Linolsäure ist ein wichtiger Bestandteil sogenannter Ceramide. Diese sind ein Bestandteil der Hornschicht der Oberhaut des Pferdes und bilden eine Barriere gegen äußere Einflüsse. Ein Mangel an Linolsäure kann zu sehr trockener und schuppiger Haut führen. Gerade bei Pferden mit Sommerekzem oder sonstigen Problemen mit Fell und Haut kann der Bedarf an Nährstoffen zur Hautregeneration (wie z.B. auch Zink) erhöht sein und die tägliche Fütterung von Schwarzkümmelöl kann daher Vorteile bringen.

Neben der Fütterung kann Schwarzkümmelöl auch äußerlich aufgetragen werden um die Haut des Pferdes (oder des Hundes) zu pflegen. Manche Pferdebesitzer tragen es auch auf, um Zecken von den Tieren fern zu halten. Die Erfahrungen mit dieser Anwendung sind aber sehr unterschiedlich.

Schwarzkümmelöl soll zudem das Immunsystem des Pferdes positiv beeinflussen. Dazu gehört, dass zu heftige Immunreaktionen gedämpft werden. Dies tritt vor allem bei Allergien auf. Darum wird Schwarzkümmelöl vor allem bei allergischem Husten (in Verbindung mit Bronchialkräutern) , anderen Problemen der Atemwege oder Sommerekzem empfohlen um das Immunsystem wieder zu beruhigen.

Insgesamt sollten in der Ration des Pferdes mehr Omega 3 als Omega 6 Fettsäuren enthalten sein. Um das Verhältnis der Fettsäuren in der Gesamtration zu optimieren, kann Schwarzkümmelöl auch zusammen mit anderen Ölen wie Leinöl gefüttert werden. Nur die gesamte Ölmenge pro Mahlzeit sollte 75-100ml für ein Großpferd nicht überschreiten. Wenn das Pferd insgesamt mehr Öl bekommen soll, muss die Menge auf mehrere Fütterungen pro Tag verteilt werden.

Eine zu große Menge an Schwarzkümmel kann bei empfindlichen Menschen den Magen reizen. Ob das beim Pferd auch zutrifft, ist nicht genau erforscht. Sicherheitshalber sollte man die tägliche Fütterungsempfehlung eingehalten. So wird auch ein Übermaß an Omega 6 Fettsäuren im Pferdefutter vermieden werden.