Reiskeimöl für Pferde zur Unterstützung der Muskulatur

Reiskeimöl für Pferde zur Unterstützung der Muskulatur

So unterstützt Reiskeimöl die Muskulatur und Leistungsbereitschaft des Pferdes

Ein Pferd mit athletischem Aussehen, schöner Bemuskelung und Spaß an der Arbeit, das wünscht sich wohl jeder Reiter. Neben dem Training spielt hier auch die Fütterung eine große Rolle. In diesem Rahmen kann Reiskeimöl einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung der Muskulatur leisten. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Dressurpferd, Springpferd oder Westernpferd handelt.

Was ist Reiskeimöl und wie wird es hergestellt?

Reiskeimöl wird aus Reiskleie gewonnen. Die Reiskleie entsteht als Nebenprodukt bei der Veredelung von Reis, wenn die Körner poliert werden. Dabei werden Silberhäutchen und Keimling vom Mehlkörper getrennt und bilden zusammen die Reiskleie. Aus dieser wird das Reiskeimöl gepresst.

Reiskeimöl enthält keine Stärke und kann daher auch im Rahmen einer getreidefreien Fütterung, z.B. am Pferde mit empfindlichem Stoffwechsel oder PSSM, gefüttert werden.

Was macht Reiskeimöl so besonders für Pferde?

Reiskeimöl enthält von Natur aus mehr Vitamin E als viele andere Öle, die in der Pferdefütterung eingesetzt werden. Vitamin E wirkt im Organismus des Pferdes als Antioxidans, das heißt es kann freie Radikale, die zum Beispiel während der Arbeit in der Muskulatur entstehen, unschädlich machen. Daher wird Reiskeimöl gerne an Sportpferde gefüttert, die höhere Leistungen erbringen sollen um so die Muskulatur zu schützen.

Zudem ist in Reiskeimöl auch Gamma-Oryzanol enthalten, dem eine Muskelaufbau fördernde Wirkung nachgesagt wird. Wissenschaftliche Beweise dafür gibt es aber nicht. Darum ist natürliches Reiskeimöl beim Pferd seit 2019 kein Doping mehr und es muss keine Karenzzeit eingehalten werden.

Trotzdem wird Reiskeimöl oft bei Sportpferden, in der Rekonvaleszenz nach Verletzungen und bei jungen Pferden zu Beginn des Trainings empfohlen. Also immer, wenn die Muskulatur besonders gefördert werden soll und das Pferd im Training ungewohnten Belastungen ausgesetzt ist, wodurch der Bedarf an Antioxidantien erhöht sein kann.

Das Pferd beim Muskelaufbau unterstützen

Soll das Reiskeimöl den Muskelaufbau förden, ist es sinnvoll, Reiskeimöl zusammen mit einem Supplement (Ergänzungsfutter) für den Muskelaufbau zu füttern, das ausreichend hochwertiges Eiweiß enthält. So ist sichergestellt, dass dem Pferd auf jeden Fall genügend Aminosäuren als Bausteine zum Muskelaufbau zur Verfügung stehen. Fehlen diese hochwertigen Eiweiß-Bestandteile kann kein Muskelaufbau stattfinden. Daher sollte das Pferdefutter darauf überprüft werden. Ein Ergänzungsfutter bietet meistens die beste Versorgung mit Aminosäuren. Aber auch Soja als Bestandteil von Sportpferdefutter kann essentielle Aminosäuren liefern.

Die Dauer der Fütterung sollte bei Reiskeimöl wie bei jedem Futter zum Muskelaufbau mindestens sechs bis acht Wochen betragen. Eine längere Fütterung ist in der Regel kein Problem. Der Muskelaufbau lässt sich auch sehr gut über Fotos dokumentieren. Besonders Bilder von der Seite und von hinten und hinten/oben zeigen über die Wochen, ob sich die gewünschte Muskulatur an der Oberlinie und Hinterhand des Pferdes aufbaut.

Das Reiskeimöl kann seine Wirkung zum Muskelaufbau natürlich nur entfalten, wenn das Pferd auch entsprechend trainiert wird. Wer nur weiter reitet wie bisher, bekommt kein schöner bemuskeltes Pferd als bisher. Daher macht es Sinn, einen Trainingsplan zu erstellen und sich in der regelmäßigen Arbeit mit Pferd daran zu orientieren. Das Training sollte von der Dauer und Intensität langsam gesteigert werden. Je nach Aufbau des Trainings kann auch eine Intervall-App dabei helfen, das Pensum genauer zu steuern. Andererseits sollten auch ausreichend Phasen zur Regeneration eingeplant werden.

Für mehr Leistungsbereitschaft und Spaß an der Arbeit

Reiskeimöl kann bei manchen Pferden auch die Leistungsbereitschaft und Rittigkeit fördern. Wenn das Pferd trotz ausreichend Kraftfutter ein wenig mehr Pepp brauchen könnte, könnte Reiskeimöl dafür sorgen. Darüber hinaus sollte in diesem Fall natürlich auch das Training überprüft werden. Ist das Training abwechslungsreich? Ist das Pensum vielleicht zu hoch? Sind ausreichend Regenerations-Tage eingeplant und optimal verteilt? Auch körperliche Beschwerden des Pferdes und der Reitstil sollten geprüft werden. Eine harte Hand, die als ständige Bremse wirkt oder andauerndes Treiben ohne Reaktion des Pferdes stumpfen es langfristig ab. Bevor diese Pferde als faul abgestempelt werden, müssen sie die Chance bekommen, wieder Freude an der Arbeit zu empfinden.
Auch das sonstige Kraftfutter muss geprüft werden - wird das Pferd mit mehr Futter spritziger? Oder ist die Menge zu hoch und es geht ihm mit weniger Futter besser? Ist ein gehaltvolleres Futter für Sportpferde nötig?

Ganz selbstverständlich sollte auch ausgeschlossen werden, dass das Pferd Schmerzen hat, die Bewegung unangenehm machen. Bei Sportpferden häufig sind Magengeschwüre, die die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft beeinträchtigen können.

Kann man Reiskeimöl und Leinöl zusammen füttern?

Die kurze Antwort ist ja, man kann Leinöl und Reiskeimöl zusammen füttern. Warum kann das sinnvoll sein? Beide Öle bieten dem Pferd unterschiedliche Vorteile. Das Reiskeimöl unterstützt in erster Linie den Muskelaufbau. Soll das Pferd darüber hinaus noch zunehmen, kann das Leinöl wertvolle Kalorien liefern. Dabei kann die Menge an Leinöl deutlich höher sein als beim Reiskeimöl. Dadurch wird die Fütterung günstiger. Die Gesamtmenge an Öl im täglichen Pferdefutter sollte aber wie immer auf mehrere Fütterungen aufgeteilt werden, damit das Pferd es optimal verdauen kann. Besonders bei dünnen Pferden ist eine optimale Verwertung des Futters besonders wichtig.