Hafer für Pferde - Futter mit Tradition

Hafer für Pferde - Futter mit Tradition

Hafer ist das klassische Getreide zur Pferdefütterung und anderen Getreidesorten wie Gerste oder Maisflocken in vielen Punkten überlegen. Darum ist Hafer traditionell in fast jeder Futterkammer zu finden.

Hafer - das klassische Futter für Pferde!

Viele Ansprüche an gutes Pferdefutter erfüllt Hafer von Natur aus. Die Stärke des Hafers ist für Pferde leicht verdaulich (deutlich leichter als Stärke in Mais). Die Haferstärke wird zu einem großen Teil bereits im Dünndarm verdaut und belastet nicht die Darmflora. Hafer hat einen höheren Gehalt an Rohfaser als andere Getreidesorten und einen höheren Fettgehalt von etwa 5-6%. Die enthaltenen Schleimstoffe im Hafer können Magen und Darm des Pferdes gut tun. Nicht nur bei Kindern ist Haferschleim eine leicht verdauliche Mahlzeit.

Aus Heu, Hafer und einem guten Mineralfutter kann man für viele ausgewachsene Pferde eine passende Futterration zusammenstellen. Eine Fütterung nur aus Heu und Hafer ist meistens nicht ausgewogen im Bezug auf Vitamine und Mineralien. Bei Pferden, die besonders hohe Ansprüche an die Eiweißqualität stellen, wie z.B. Zuchtstuten oder Sportpferde, sollte auch eine Eiweißergänzung zusätzlich zum Hafer gefüttert werden. Denn auch wenn der Eiweißgehalt insgesamt hoch genug ist, sind für diese Pferde nicht ausreichend essentielle Aminosäuren enthalten.

Selbstverständlich sollte der Hafer eine gute Qualität aufweisen. Die einzelnen Körner sollten unbeschädigt sein und eine schöne goldgelbe Farbe (bei Schwarzhafer braun-schwarze Farbe) haben. Der Hafer darf nicht muffig riechen und sollte nicht unangenehm schmecken. Er sollte nicht staubig sein und es sollten keine Steine oder Dreckklumpen im Hafersack enthalten sein.

Muss Hafer gequetscht werden?

Für Pferde mit gesundem Gebiss kann das Haferkorn im Ganzen gefüttert werden. Nur für alte Pferde mit Zahnproblemen (wenn die Fütterung von Heucobs notwendig ist) oder Jungpferde, die noch im Zahnwechsel sind, kann es sinnvoll sein, den Hafer zu quetschen. Umgekehrt können übermäßig viele unzerkaute Haferkörner im Kot ein Hinweis auf Zahnprobleme sein. Als Richtwert, was noch normal ist, gelten ca 150 Haferkörner je Kilo frische Pferdeäpfel. Wichtig ist auch zu prüfen, ob das Pferd tatsächlich ganze Körner ausscheidet oder nur die leeren Haferspelzen. Auf den ersten Blick ist der Unterschied oft nicht gut zu erkennen und viele Pferdebesitzer sind besorgt, wenn sie viele "Haferkörner" im Kot sehen. Bei genauerer Betrachtung ist dies dann gar nich der Fall. Bei plötzlichen Änderungen in der Zahl der ausgeschiedenen Körner sollten trotzdem die Zähne kontrolliert werden.

Goldhafer oder Schwarzhafer?

Auch bei Hafer gibt es verschiedene Sorten. Klassischer Hafer ist gold-gelb und wird daher auch als Goldhafer bezeichnet. Es gibt aber auch Sorten mit dunkleren Körnern. Dieser wird Schwarzhafer genannt. Die Farbe der Körner ist allerdings meistens eher dunkel braun statt schwarz.
Angeblich schmeckt Schwarzhafer vielen Pferden besser als normaler Goldhafer. Bei besonders mäkeligen Fressern lohnt sich daher ein Versuch mit Schwarzhafer, auch wenn dieser meistens etwas teurer ist als Goldhafer. Schließlich ist Hafer dennoch ein besonders günstiges Pferdefutter.

Wenn der Hafer sticht...

Wenn "der Hafer sticht" und das Pferd vom Hafer zuviel Energie bekommt, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die schnellste und einfachste Möglichkeit ist natürlich, die Hafermenge zu verringern, also einfach weniger Hafer zu füttern. Wenn das Pferd dann ruhiger wird, ist das Ziel schon erreicht. Wenn das Pferd zwar ruhiger wird aber abnimmt, weil es weniger Kalorien bekommt als vorher, kann der Hafer mit anderen Futtermitteln, die Energie langsamer freisetzen, kombiniert werden. Besonders Futtersorten mit vielen Kalorien aus Fett und/oder Fasern sind in diesen Fällen gut geeignet, z.B. Leinöl oder Reiskleie.