Kohlenhydrate sind der Hauptenergielieferant beim Pferd. Das Grundelement der Kohlenhydrate bilden die Einfachzucker (Monosaccharide wie Glukose oder Fruktose). Aus ihnen können in verschiedenen Kombinationen Zwei- oder Mehrfachzucker (Disaccharide oder Polysaccharide) gebildet werden.
Kohlenhydrate lassen sich in leichtverdauliche, schwerverdauliche und unverdauliche Kohlenhydrate unterteilen:
- Die Einfachzucker der leichtverdaulichen Kohlenhydrate sind durch eine α-glykosidische Bindung mit einander verbunden, welche von körpereigenen Enzymen im Dünndarm gespalten werden. In Form von Monosacchariden werden die Kohlenhydrate über die Dünndarmwand resorbiert und gelangen in den Blutkreislauf. Leichtverdauliche Kohlenhydrate sind zum Beispiel alle Disaccharide oder auch Stärke. Auf diese sollte bei der Fütterung von Pferden mit Stoffwechselproblemen wie Cushing, EMS, Insulinresistenzen, Hufrehe oder PSSM verzichtet werden.
- Die β-glykosidischen Bindungen der schwerverdaulichen Kohlenhydrate sind nicht durch das Pferd selbst auf spaltbar. Es bedarf der Hilfe durch die Mikroorganismen im Dickdarm um die schwerverdaulichen Kohlenhydrate zu spalten und in Fettsäuren, die dann resorbiert und energetisch genutzt werden, umzuwandeln. Schwerverdauliche Kohlenhydrate sind meist langkettige Kohlenhydrate wie beispielsweise Zellulose oder Hemizellulose.
- Unverdauliche Kohlenhydrate wie beispielsweise Lignin sind, wie der Name bereits sagt, nicht verdaulich.
