Präcaecal verdauliche Energie (pCVE)

Das Zäkum ist der Blinddarm, der dem Dünndarm nachgelagert ist. Als „präcaecale“  Verdauung wird alles bezeichnet, was vor dem Blinddarm, also bis zum Dünndarm verdaut wird.

Die präcaecal verdauliche Energie beinhaltet die Energie aus Fetten, Eiweißen und leichtverdaulichen Kohlenhydraten, die im Magen und im Dünndarm verdaut werden können. Jedoch ist deren präcaecale Verdaulichkeit teilweise durch eine beschränkte Enzymtätigkeit oder das Vorliegen in einer für die Verdauungsenzyme nicht auf schließbarer Form begrenzt.

Präcaecal können Fette bei Mengen bis zu 1g Fett pro 1kg Körpergewicht zu ca. 80% verdaut werden. Diese werden mit Hilfe von Gallensäure und Lipasen aus der Dünndarmschleimhaut zu Fettsäuren gespalten und resorbiert. Die Energie, die aus diesen Fettsäuren gezogen werden kann, ist die präcaecal verdauliche Energie des Fettes. Präcaecal unverdaute Fettmengen gelangen in den Dickdarm, wo sie in geringen Mengen noch absorbiert werden können. In zu großen Mengen scheinen sie jedoch die mikrobielle Aktivität im Dickdarm zu hemmen.

Proteine werden hauptsächlich im Pferdemagen und-dünndarm gespalten und über die Dünndarmschleimhaut in Form von Aminosäuren resorbiert. Jedoch sind nur die Proteine aus dem Zellinhalt für die Verdauungsenzyme spaltbar. Die Proteine aus den Zellwänden, also aus rohfaserreichen Futtermitteln, können präcaecal nur geringfügig bzw. gar nicht verdaut werden. Diese strömen in den Dickdarm, wo sie zwar mikrobiell zerlegt werden, aber nicht mehr vom Pferdeorganismus resorbiert werden können und somit mit dem Kot verloren gehen.

Leichtverdauliche Kohlenhydrate wie Stärke oder Zucker werden im Dünndarm durch körpereigene Enzyme gespalten und aufgenommen. Deren präcaecale Verdaulichkeit wird jedoch beschränkt durch die limitierte Enzymtätigkeit. Der Pferdeorganismus ist ursprünglich auf die Verdauung rohfaserreicher (schwerverdauliche Kohlenhydrate) Nahrung ausgelegt und produziert deshalb nur geringe Mengen an beispielsweise Amylase, die für die Spaltung von Stärke zuständig ist. Deshalb kann pro Mahlzeit nur ca. 1g Stärke pro 1kg Körpergewicht präcaecal verdaut werden.
Die präcaecale Stärkeverdaulichkeit wird außerdem bestimmt durch die Form, in der die Stärke vorliegt. Feinkörnige Stärke, wie die des Hafers beispielsweise, wird zu großen Teilen im Dünndarm verdaut, während grobkörnige Stärke, wie die von Mais oder Gerste, nur geringförmig durch Enzyme gespalten werden kann. Durch eine hydrothermische Behandlung der Komponenten, die die grobkörnige Stärke enthalten, wird die Stärke besser präcaecal verdaulich.

Schwerverdauliche Kohlenhydrate wie Zellulose oder Hemizellulose aus rohfaserreichen Futtermitteln wie Heu sind nicht präcaecal verdaulich.
Alle schwerverdaulichen Kohlenhydrate die nicht präcaecal verdaut werden strömen in den Dickdarm, wo sie mikrobiell zu Fettsäuren abgebaut, resorbiert und energetisch genutzt werden.

Gelangen jedoch zu große Mengen an leichtverdaulichen Kohlenhydraten in den Dickdarm, kommt es zu Fehlgärungen, die das Absterben einiger Mikroorganismen zur Folge haben. Die dabei entstehenden Toxine können eine Hufrehe oder Kolik auslösen.

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